Buttenwiesen und seine Ortsteile können auf (fast) 3.000 Jahre Geschichte zurückblicken. Kelten, Römer, Alamannen, Ritter, barocke Baumeister, Juden und viele mehr haben das Gemeindegebiet geprägt.
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Ein Streifzug durch die Geschichte
Buttenwiesen und seine Ortsteile können auf (fast) 3.000 Jahre Geschichte zurückblicken. Kelten, Römer, Alamannen, Ritter, barocke Baumeister, Juden und viele mehr haben das Gemeindegebiet geprägt.
Die historische Entdeckungsreise durch das Zusamtal und seine Dörfer beginnt in der Hallstattzeit (ca. 800 – 500 v. Chr.), aus der die frühesten Zeugnisse stammen. In den Wäldern zwischen Buttenwiesen und Neuweiler liegt eine Gruppe von Hügelgräbern, in denen hochgestellte Persönlichkeiten bestattet wurden. Um die Jahrtausendwende besiegten die Römer die in unserem Raum siedelnden Kelten. So wurde das heutige Gemeindegebiet zu einem Teil des Imperium Romanum, des Römischen Reichs. Die Römer erkannten die strategische Bedeutung des Thürlesbergs bei Unterthürheim mit einer großartigen Aussicht auf das Donauried und das Zusamtal. Sie errichteten ein römisches Kastell mit Wachturm. Vermutlich gab es in der Nähe auch eine Zivilsiedlung. Nach dem Abzug der Römer ca. 400 n. Chr. besiedelten die Urahnen der Schwaben, die Alamannen, unsere Gegend. Die heutige Siedlungsstruktur der Dörfer beruht im Wesentlichen auf der alamannischen Landnahme. In Unterthürheim fanden Archäologen ein alamannisches Reihengräberfeld mit mehreren hundert Gräbern, die zum Teil mit wertvollen Grabbeigaben ausgestattet waren.
Im Mittelalter herrschten mehrere Niederadelsfamilien über die Dörfer, so etwa die Herren von Wortelstetten, die Herren von Lauterbach und die Herren von Thürheim, die auf dem Thürlesberg eine Burg errichteten. Aus diesem Geschlecht stammt der mittelalterliche Literat Ulrich von Thürheim (ca. 1195 - 1250), der zu den bekanntesten „Schriftstellern“ seiner Zeit gehörte. Er vollendete das berühmte Epos „Tristan und Isolde“.
In der Frühen Neuzeit (1500 – 1800) war das Gemeindegebiet ein Teil des schwäbischen „Fleckerlesteppichs“. Die sieben Ortsteile unterstanden fünf verschiedenen Herrschaften: Markgrafschaft Burgau (Buttenwiesen), Kloster Kaisheim (Oberthürheim, Unterthürheim), Deutscher Orden (Lauterbach), Herrschaft Wertingen-Hohenreichen (Frauenstetten, Wortelstetten) und Damenstift St. Stephan Augsburg (Pfaffenhofen). In dieser Zeit erlebte unsere Gegend eine kulturelle Hochblüte. Die zahlreichen Kirchen im Gemeindegebiet belegen, dass das Untere Zusamtal die Wirkungsstätte von zahlreichen renommierten Baukünstlern war. Herausragend ist die Pfarrkirche St. Martin in Pfaffenhofen, der sog. „Zusamdom“. Im späten 16. Jahrhundert siedelten sich Juden in Buttenwiesen an. Die jüdische Gemeinde Buttenwiesen entwickelte sich zu einer der größten in ganz Schwaben und leistete einen maßgeblichen Beitrag zur wirtschaftlichen und kulturellen Blüte dieser Zeit. Nach 1800 machte die „politische Flurbereinigung“ der napoleonischen Zeit dem „Fleckerlesteppich“ ein Ende. Die Dörfer des Unteren Zusamtals wurden nun dem neuen Königreich Bayern einverleibt.
Im 20. Jahrhundert brach auch für das Untere Zusamtal die Moderne an: 1905 wurde die inzwischen stillgelegte Eisenbahnstrecke eröffnet. Sie verband die damalige Kreisstadt Wertingen mit der überregionalen Bahnstrecke Augsburg – Nürnberg (Anschluss in Mertingen). Weite Teile führten durch das heutige Gemeindegebiet Buttenwiesen. Bahnhöfe gab es in Frauenstetten, Buttenwiesen und Lauterbach. Ohne das Engagement jüdischer Kaufleute aus Buttenwiesen wäre die Lokalbahn nicht realisiert worden.
Die NS-Zeit und der 2. Weltkrieg brachten viel Leid über die Menschen. 53 Gefallene und sechs Vermisste hatte allein der Ortsteil Unterthürheim zu beklagen. Der Rassenhass der Nationalsozialisten löschte auch das jüdische Leben in Buttenwiesen aus. 40 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden im Holocaust ermordet. Unmittelbar nach dem Krieg hatten die Gemeinden gewaltige Herausforderungen zu bewältigen. Zahlreiche Vertriebene fanden in den Dörfern des Unteren Zusamtals eine neue Heimat. In manchen Orten betrug der Anteil der Sudetendeutschen, Schlesier, Ostpreußen und anderer Volksgruppen über 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das Vertriebenendenkmal in Pfaffenhofen (Kreuzung Am Dorfanger / Zusamstraße) erinnert an das Schicksal dieser Menschen. Seit 1972 gehört Buttenwiesen zum Landkreis Dillingen a. d. Donau. Im Zuge der Gebietsreform 1978 wurden die sieben Gemeinden Buttenwiesen, Frauenstetten, Lauterbach, Oberthürheim, Pfaffenhofen, Unterthürheim und Wortelstetten zur Einheitsgemeinde Buttenwiesen zusammengefasst.
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